1988-90: Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Peterswerder
Der Ortsverein Peterswerder war und ist der mitgliederstärkste in der Bremer SPD und hatte immer eine Schlüsselrolle. 1988 gab es ca. 320 Mitglieder; Vorsitzender wurde ich in einer Kampfastimmung mit 36 zu 31 Stimmen, weil mich im Vorfeld einige Parteifreunde als nicht akzeptablen "Rechten" entlarvt hatten.
Das Vertreten der Ortsvereins-Idee, den Autoverkehr aus einer Wohnstraße (Stader) in einen Weg (Georg-Bitter) mit starker gewerblicher Nutzung zu verlegen (und diesen zu einer Straße auszubauen), brachte mir im Lokalteil der TAZ eine Würdigung als "Betonkopf" ein. Heute freuen sich alle über die gegen viele Widerstände realisierte Lösung.
Erfolgreicher Kampf für den Erhalt der
Schulen
Ein Lehrstück der Basismacht in einer Situation
der Alleinregierung einer Partei war die erfolgreiche Verhinderung
geplanter Schulschließungen in Peteswerder. Wegen des angeblich absehbaren
Schülermangels sollten das
Gymnasium (Hamburger Str.) und eine Schule
(Hemelinger Str.) geschlossen werden. Dagegen wurde breiter Widerstand
in der Bevölkerung und in der Partei organisiert. Auf dem
Landesparteitag der SPD gab es am Ende trotz Rücktrittsdrohungen des
verantwortlichen Bildungssenators eine Mehrheit von ca. 160 zu 30 Stimmen gegen die
Schulschließungen. So etwas kommt äußerst selten vor. Der Senator trat
nicht zurück. Die beiden Schulen
erfreuen sich großer Beliebtheit, von Schülermangel ist bis heute keine Spur.
Modellprojekt: Computer für die
Parteiarbeit
Für die Ortsvereinsarbeit wurde 1988 konsequent
ein Computer (PC) eingesetzt. Zusammen mit einem aktiven Mitglied (Peter
Weisenbach, beruflich IT-Berater) habe
ich Bausteine einer Ortsvereinssoftware ("OV-Soft") entwickelt und eine
Mailbox getestet - das war damals ein über die Telefonleitung anrufbarer
Computer, von dem Daten abgerufen werden konnten. Unsere Idee einer
politischen Online-Datenbank (POLIS) war letztlich eine Vorform des
Internets. Die Lösungen haben wir unter der Überschrift "Computer
für die Parteiarbeit" in einer kleinen Box im Rahmen der
Ausstellung "Lebendiger Ortsverein"
auf dem Bremer Bundesparteitag der
SPD im Mai 1991 vorgestellt. Weniger als ein Jahr später konnte ich
beide Ideen als IT-Chef der Gesamtpartei
in Bonn (gegen viele Widerstände) zumindest
teilweise
umsetzen. Ein Beispiel für den schnellen Weg einer Innovation aus
der Nische ins Zentrum des Geschehens.
Events 1: Das "SPD-Maizelt"
Ein Highlight der Öffentlichkeitsarbeit des
Ortsvereins und zugleich eine gute Einnahmequelle war die Veranstaltung
zum "Tanz in den Mai". Die Bremer SPD konnte Mitte der achtziger Jahre nur
noch wenige Menschen zu einer feierlichen Abendveranstaltung bewegen;
der Ortsverein Peterswerder entschied sich für eine eigene
Musikveranstaltung zunächst in einem kleinen Zelt (quasi für den
Eigenbedarf) auf der Wiese vor dem Bürgerhaus an der Weser. 1988 hatten
wir dann schon über 2000 zahlende Gäste, im Europa-Wahlkampf 1989 gab
mehrere Veranstaltungen und u. a. einen Auftritt der LORDS. Nach fast 25
Jahren mit großen Erfolgen wird die Zeltveranstaltung auch wegen
nachlassender Beteiligung nicht weiter betrieben.
Events 2: Stadtteilfeste, Brommyfest
Der Ortsverein hatte ein Fest auf dem Brommyplatz organsiert, das heute
einmal jährlich von lokalen Unternehmen ausgerichtet wird. An dem
jährlichen Stadtteilfest vor
dem Bürgerhaus Weserterassen hatte sich der Ortsverein mit einem Info-Stand beteiligt.
Ehrungen von Jubilaren
Die Jubilarehrung im Dezember eines Jahres ist eine gesellige
Veranstaltung für die langjährigen Mitglieder, bei der ein prominentes
Mitglied der SPD die Urkunden und Ehrennadeln überreicht.